jetzt wollte ich seit Wochen einen Blogpost schreiben
und habe etwa fünf mal neu angefangen damit.
Am Anfang habe ich mein halbes Leben aufgeschrieben.
Das habe ich dann wieder verworfen.
Wen interessiert es denn nun wirklich, warum ich keine abgeschlossene Ausbildung habe ?
Und dass es mit zwei Kindern alleinerziehend später nicht einfach war zu arbeiten,
muss ich allen, die in der gleichen Situation sind oder waren, sicherlich auch nicht erklären.
Jedenfalls habe ich dieses Jahr mal darüber nachgedacht,
was ich denn bis zur Rente noch gerne machen möchte.
Seit Jahren träume ich davon ein eigenes Café zu eröffnen.
Doch leider lässt sich das gerade aus Mangel an Zeit für einen
zweiten Fulltimejob neben dem Muttersein nicht realisieren.
Da ich mich in all den Jahren immer geärgert habe, meine Ausbildung als
Erzieherin nicht zu Ende gebracht zu haben, hole ich dies nun nach.
Hier in Hamburg habe ich das Glück, eine Fachschule für Sozialpädagogik
quasi um die Ecke zu haben.
Die Schule des Minis liegt direkt am Haus und die beiden Teenies sind mir
eine große Hilfe im Alltag.
Ich habe mich an der Fachschule beworben und wurde genommen.
Dazu hatte ich ja ein Bild auf Instagram gepostet.
Den Abend haben wir mit einem Sekt begossen.
Ich habe mich wahnsinnig gefreut !
Leider muss ich erst die Ausbildung zur sozialpädagogische Assistentin durchlaufen
und kann erst dann die Erzieherausbildung im Anschluss daran machen.
Weder meine 2 1/2 Jahre Erzieherausbildung, noch meine fast 18 Jahre
Kindererziehung, Tagesmuttertätigkeit, Elternarbeit, Aushelfen im Kindergarten usw.
werden mir angerechnet.
Schade !!
Aber hey, ich habe einen Ausbildungsplatz und ich freue mich .
Ab Anfang Februar bin ich mit 39 nochmal Schülerin.
Eine sehr lustige Vorstellung für mich.
Ob ich das alles schaffe, weiß ich nicht.
Im Moment arbeite ich erstmal meine Liste ab,
um an der Fachschule überhaupt anfangen zu können.
Vorletzte Woche musste ich zum Impfen.
Mein Führungszeugnis habe ich ohne Eintrag erhalten und
dieses Wochenende werde ich mit einem Erste Hilfe Kurs verbringen,
während der Rest Deutschlands auf der Blogst 14 Konferenz sitzt .
Aber auch darauf freu ich mich total.
Denn alles was ich gerade dafür mache, bringt mich meinem Ziel etwas näher,
eine nette Erzieherin zu werden.
Kindern einen schönen Tag zu gestalten und Eltern das gute Gefühl zu geben,
dass ihr Kind gut aufgehoben ist.
Leider habe ich mich in den letzten Jahren so oft über unfreundliche Erzieher
ärgern müssen, dass ich oft gedacht habe, das muss doch auch anders möglich sein.
Also aufgepasst liebe Hamburger Eltern !
Sollte Ihnen in den nächsten vier Jahren in ihrer Kita eine überdurchschnittlich alte
und überdurchschnittlich fröhliche Praktikantin in ihrer Kita begegnen ,
dann bin das vermutlich ich.
Sollte Ihnen morgens jemand mit diesem feschen Fahrrad in aller Eile entgegenkommen,
dann bin das vermutlich auch ich auf dem Weg zwischen der Schule des Minis und meiner.
Stellen Sie sich mir nicht in den Weg und versuchen Sie auch nicht mich zu stoppen.
Ich zieh das Ding jetzt durch.....
Glaube ich jedenfalls....
Die Bücher auf meinem Nachttisch mussten jetzt dieser Fachliteratur weichen.
Lernen ist mir noch nie leicht gefallen, aber man wächst ja mit seinen
Aufgaben.
Der Hund bekommt noch eine Nanny.
Ich hoffe, wir finden eine nette Gassibegleitung für Bootsmann.
Organisation ist als Mutter ja das A und O.
Und wenn ich eines gelernt habe in den letzten 20 Jahren, dann das :
Man muss auch loslassen können.
Ich kann nicht alles und nicht alles zur selben Zeit,
und ich kann auch nicht immer für andere das tun, was sie von mir erwarten.
In erster Linie muss ich es mir recht machen, denn am Ende meines Lebens möchte ich darauf zurückblicken können und sagen, ja, das war MEIN Leben.
Es war ein kleines Leben, aber ein ehrliches und ich möchte nicht bereuen müssen,
etwas nicht getan oder nicht wenigstens versucht zu haben.
Dass ich nicht immer in der Lage bin, Freunden, Verwandten oder Nachbarn ihren Frieden zu geben, tut mir oft wirklich Leid.
Doch manchmal muss man eben loslassen können,
um frei zu sein für neue Dinge im Leben.
Und ja, das fühlt sich gerade ganz, ganz richtig an für mich.
Für den Blog bedeutet das, dass er sicherlich noch mehr vernachlässigt
werden wird, als er es ohnehin schon ist.
Denn ich werde ganz sicher die wenige Zeit, die mir während meiner Ausbildung
bleibt, mit meiner Familie verbringen und nicht mit dem Bloggen.
Ohne groß darüber nachdenken, habe ich einen Blog gestartet.
Während ich mich immer weiter damit beschäftigt habe, habe ich eine
regelrechte Abneigung gegen vieles, was ich dort sehe und lese, entwickelt .
Vor allem habe ich festgestellt, dass es mir einfach nicht liegt zu schreiben.
Es ist wie bei einem neuen Hobby, das man anfängt aber
irgendwann feststellt, dass es mich mehr stresst als dass es mich glücklich macht.
Instagram hingegen macht mir sehr viel Spaß .
Dort werdet ihr sicherlich weiter verfolgen können,
was ich so treibe.
Und sollte das mit der Ausbildung nicht klappen,
dann muss man eben wieder loslassen können und
ich eröffne doch noch mein eigenes Café.
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende !
Herzliche Grüße ,
Frau Hamburg